Das Stück erzählt vom alltäglichen Ritual der Dienstmädchen Claire und Solange. In Abwesenheit der \“ Gnädigen Frau\“ plündern sie deren Garderobe, um in einem makabren Rollenspiel die Wirklichkeit von Dominanz und Unterwerfung , Macht und Abhängigkeit , Identität und Sprache mit immer wechselnden Parts nachzuspielen. Als eine Intrige der beiden Zofen aufzufliegen droht, eskaliert die Situation.
Vier junge Frauen des Theatervereins Kühne Bühne bringen das Theaterstück von Jean Genet im diemonopol in Innsbruck vor die Zuschauer. Der Autor wurde von einem spektakulären Mord zweier Dienstmädchen an ihrer Herrschaft im Jahr 1933 zu dem Stück Die Zofen inspiriert. Die Uraufführung war im Jahr 1947. In dem Stück setzt er sich mit Armut, Kriminalität, Tod und Geschlechtsidentität auseinander. Während des Stückes verschwimmen die Grenzen, Täter- und Opferrollen werden vertauscht.
Die Zofen bringen die unerbittlichen sozialen Realitäten ans Licht, was das Stück durchaus aktuelle Züge annehmen lässt. Inszeniert wurde das Stück von Ale Bachlechner, Solange wird von Michaela Wurzer, Claire von Olivia Platzer und die gnädige Frau von Julia Oberlohr dargestellt. Diese spielt zugleich noch mehrere andere Rollen, was die Zuschauer zusätzlich verwirrt. Die Sprache Genets hat große Sprengkraft, die sich in zeitlose Bilder übersetzten lässt.
Die vier Neulinge des Theatervereins Kühne Bühne bekommen für ihr Stück Die Zofen Unterstützung von der Regisseurin Andrea Hügli, dem Bühnenbildner Nikolaus Granbacher von diemonopol und dem Musiker Malte Niedringhaus.
Theaterstück von Jean Genet
Gastspiel Theater Kühne Bühne
Es spielen: Julia Oberlohr, Olivia Platzer, Michaela Wurzer
Regie: Ale Bachlechner
Bühne /Licht: Nikolaus Granbacher
Musik: Malte Niedringhaus
Künstlerische Betreuung/Dramaturgie : Andrea Hügli
Premiere: 29.11.2009 um 20:00
bis 1.November