Premiere: 07.12.2012
Komödie von Werner Schwab
Es spielen: Tamara Stern, Volker König
Regie: Andrea Hügli
Bühnenausstattung: Nikolaus Granbacher
Musik/Band: Blushing Melons
Video: Petronella
Assistenz: Julia Scherzer
Staghand: Jackob Pfaundler
Aufführungsrechte: S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main
Ein Projekt des Verein FRONTZEMENT im Rahmen des 3. FREIEN THEATERFESTIVALS INNSBRUCK
Info/Karten unter:
Tel: 0664- 3252075 und 0664-1036268
E-Mail: nick@catbull.com und andrea@catbull.com
www.diemonopol.net
www.freies-theaterfestival.at
Verein FRONTZEMENT ZVR: 190938434
Wir danken für die Unterstützung: Erich Sperger Palais Kabelwerk Wien, Christoph Birkner Kostümverleih, Radio Freirad, Evelin Tonko, Jackob Pfaundler .
Zum Stück:
Schwabs Stück „Offene Gruben, offene Fenster”, genau so relevant wie vor 20 Jahren ,ein Spätwerk, ist eine bitterböse und zugleich komödiantische Sprachattacke gegen die Abgründe der Bürgerlichkeit und jenen Aberglauben namens Gesellschaft.
Ein exemplarisches Paar, hineingeworfen in eine fremde und feindliche Welt, kämpft um und gegeneinander. Die Sprache wird zur Munition, im zeitlosen Kampf der Geschlechter, der keine Gewinner kennt.
„ Ein Fall von Ersprechen“ wie es im Untertitel heißt.
Man wartet auf den Messias, wie man auf Godot wartet und vom Glauben ist nichts mehr geblieben als ferne Erinnerungen an das, was einst Erlösung genannt wurde. Um die existenzielle Leere zu füllen, wird eine zynische Schachpartie der Emotionen eröffnet, die Figuren tauschen ihre Rollen, ein verbales Feuerwerk beginnt, in dem sogar die Erotik von der Rhetorik beherrscht ist. Ein Machtspiel in Worten als End-Zeitvertreib, zwei Menschen die im Begriff sind sich selbst abzuschaffen und den Freitod wählen in einer untergehenden Welt.
Werner Schwab zum Stück:
„Gesprochen wird äußerst unzufällig. Man färbt die Worte persönlich, um sich womöglich gemeinsam auszukennen. Jedes Wort, jede gedankliche Verbindung ist eigentlich ein Versuchsballon. Andererseits betrachtet man das Gesprochene wie frisches Blut, das man in den Mund nehmen will, nachdem man sich verletzt hat.“
„mit dem raffzahn
du sagst es mit dem Staubwedel
ich meinte
das raschelnde überhaupt“
(Werner Schwab, 29. Jänner 1980)
„Wir sind in die Welt gevögelt und können nicht fliegen.“
Werner Schwab
Zum Autor, Werner Schwab
Werner Schwab geboren 1958, verstarb mit 35 Jahren in der Neujahrsnacht 1994.
„OFFENE GRUBEN OFFENE FENSTER“, ein selten gespieltes Stück, wurde am 18. Juni 1992 am Wiener Volkstheater im Rahmen des Donaufestivals uraufgeführt.
Die 16 Stücke, die er in seinem kurzen leben schrieb, machten ihn zum begehrten Bühnenautor, zum Skandal und zum Idol, zum Erfinder seiner unverwechselbaren Sprache – Schwabisch.
Zu Schwabs meistgespielten Stücken zählen: „Präsidentinnen“ und „Volksvernichtung oder Meine Leber ist sinnlos“.
Schauspieler /Team:
Tamara Stern, Schauspielerin:
Die 1974 in Berlin geborene Schauspielerin Tamara Stern absolvierte ihre Schauspielausbildung in Jerusalem und Tel-Aviv, wo sie bis 2000 im Ensemble des renommierten GESCHER-THEATER spielte. 2000 bekam sie den Israelischen Theaterpreis als beste Nachwuchsschauspielerin. Sie spielte in den letzten Jahren in Berlin und Wien u.a. unter Torsten Fischer, Dominique Horwitz und Arie Singer.
2009 spielte sie in Quartett von Heiner Müller im Theater diemonopol im Rahmen des Theaterfestivals „theater trifft“. In den letzen zwei Jahren Spielte Sie am Voralberger Landestheater, Theater neuebühnevillach und am Stadttheater Bozen.
Volker König, Schauspieler:
Geboren 1965 in Magdeburg, 1986 Ausreise aus der DDR. Arbeitete als Bühnentechniker am Residenztheater München und fünf Jahre als Regieassistent für Frank Castorff an der Berliner Volksbühne. Seit 1989 Schauspieler, seit 1996 auch Regisseur. Unter anderem am Düsseldorfer Schauspielhaus, Theaterhaus Mitte, Staatstheater Kassel, Maxim Gorki Theater Berlin, Staatstheater Magdeburg. Zusammenarbeit u. a. mit Armin Petras, Sebastian Hartmann, René Pollesch, Fred Kelemen, Matthias Brenner, Karin Henkel, Alfred Hirche, Gabi Gysi sowie mit Andrea Hügli, Nikolaus Granbacher :Quartett im Theater diemonopol und Gottes Guerilla am TLT in Kooperation mit dem Dramatikerfesival, im Theater Drachengasse bei Inge Müller: Fiam und Johnnys Jihad und Vorstellungsgespräch/Schule der Arbeitslosen. Er spielte 2008 und 2010 im Theater diemonopol im Rahmen des Theaterfestival Innsbruck „ theatertrifft „ in der Produktion Quartett und jonke-luft-topographie mit. Zur Zeit ist er am Theater a. d. Ruhr in Mühlheim engagiert.
Andrea Hügli, Regie :
1971 in der Schweiz geboren, seit 1994 am Musik- und Sprechtheater sowie beim
Film als Regieassistentin, Inspizientin, Script & Continuity, Dramaturgin und
Regisseurin tätig. Regiearbeiten in Österreich: Konzept und Regie für Myron
Levoys Ein Schatten wie ein Leopard und Experiment Hex von Marc Pommerening
am Theater der Jugend; Teilnahme an Drama X – 10 Autoren, 10 Regisseure, 40
Schauspieler für eine Nacht; sowie Inge Müller: Fiam, Die rote Rosa von
Ronald Pohl, Johnnys Jihad von Marc Pommerening und Vorstellungsgespräch von Joachim Zelter im Theater Drachengasse. Gottes Guerilla von Marc Pommerening für das Dramatikerfestival in Koproduktion mit dem TLT. Für das Theater diemonopol inszenierte sie; Germania Tod in Berlin von Heiner Müller, Stadt der Frauen nach Federico Fellini, Quartett von Heiner Müller und jonke-luft-topographie mit Texten von Gert Jonke, Fassung und Konzept: Andrea Hügli. Mai 2013 österreichische Erstaufführung Corpus Delicti von Juli Zeh in einer eigenen Fassung am Theater Drachengasse in Wien.
Nikolaus Granbacher, Bühnenausstattung:
1967 in Wien geboren, Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien,
Meisterschulklasse Prof. Anton Lehmden, lebt und arbeitet in Wien. Einzelausstellungen
in den Galerien Elefant, Gaudens Pedit, Galerie Thomas Flora sowie Art Tirol, Art Wien, Phillips Galerie, Fam. Bernsteiner Wien, Haas St. Johann i. T., NÖ Kulturforum. Bühnenbilder zu Tatarenschlachten, Gefangene und Penthesilea, Kasimir und Karoline (Theater Erlangen) mit Marc Pommerening sowie zu mehreren Produktionen von Robert Quitta. Zusammenarbeit mit Andrea Hügli für diemonopol Kulturwerkstätte in Innsbruck (Gründungsmitglied), Gottes Guerilla für das Dramatikerfestival in Koproduktion mit dem TLT sowie bei Inge Müller: Fiam, Die rote Rosa, Johnnys Jihad, Vorstellungsgespräch im Theater Drachengasse. Letzte Stücke/Ausstellungen: jonke-luft-topographie, Don Juan kommt aus dem Krieg, art &drum projekt
Blushing Melons, Musik:
Blushing Melons – das ist ausdruckstarker Folkrock mit Songwriter-Qualitäten, düsteren Einschlägen, balladesken Epen, ausgefeilten Kompositionen, poetischen Texten und verträumten Melodien. Der Sound der Melonen ist einzigartig und dennoch bodenständig, originell aber erfrischend ungekünstelt, kreativ und trotzdem zwanglos. Inspiriert von Künstlern wie Nick Cave, Calexico, Tom Waits, Johnny Cash und Element Of Crime, kombinieren die Innsbrucker in ihren Liedern Alternative Rock mit Country sowie anspruchsvollem Irish Folk. Die Blushing Melons sind drei Frauen und drei Männer, die vielfältige musikalische Einflüsse und Stilmittel zu einem sinnvollen Ganzen verbinden und seit über 10 Jahren Menschen mit ihrer Musik berühren.
Premiere: 07.12.2012 um 20:00
Vorstellungen: Do :13.12 , Fr: 14.12., Sa 15.12 um 20 Uhr .